Mein bester letzter Sommer

nullRoman von Anne Freytag

368 Seiten
erschienen im März 2016
Preis: 14,99 €
Verlag: Heyne>fliegt
ISBN: 978-3-453-27012-1

 

 

 

Rezension von Eva B

Tessa ist 17 Jahre alt, gut in der Schule, musikalisch begabt und todkrank. Seit wenigen Monaten weiß sie, dass die Herzerkrankung, an der sie schon immer leidet, nicht heilbar ist. Ihr bleiben nur noch wenige Wochen zu leben. Sie ist sehr wütend und hat sich weitgehend von ihrer Familie und ihren Freundinnen zurückgezogen, um sich auf ihren Tod vorzubereiten und ihre Beerdigung zu planen.
Da tritt unerwartet der 19 Jahre alte Oskar in ihr Leben, in den sie sich bereits nach den ersten kurzen, flüchtigen Begegnungen verliebt hat. Tessa will sich ihm mit ihrer tödlichen Erkrankung nicht zumuten und hat doch gleichzeitig auch so große Sehnsucht danach, mit ihm zusammen zu sein und ihn kennenzulernen. Oskar übernimmt die Initiative und wird für sie ein Freund zum Sterben. Gemeinsam begeben sie sich auf eine Reise nach Italien, zu Orten, die Tessa schon immer sehen wollte.

Von Anfang an ist klar, dass Tessa sterben wird, auch wenn man als LeserIn doch immer noch ein bisschen Hoffnung bis zum Schluss aufrecht erhält. Die Geschichte der beiden, vor allem ihre Reise durch Italien, ist sehr authentisch erzählt, ohne ins Kitschige oder Sentimentale abzudriften. Es ist sehr berührend zu lesen, wie sehr sich Oskar auf Tessa und ihre Erkrankung einlässt, was er sich einfallen lässt, um ihr ein bisschen Erleichterung zu verschaffen und wie nahe sie sich dabei kommen. Dabei bleiben die beiden Protagonisten immer glaubwürdig: Tiefpunkte, Zweifel, ein Streit werden genauso erzählt wie die schönen und intimen Momente der beiden.
Der Schreibstil der Autorin ist sehr flüssig, gut zu lesen und dennoch anspruchsvoll. Der Großteil des Buches wird aus Tessas Sicht erzählt. Erst in den letzten Kapiteln tritt Oskar als Ich-Erzähler auf.

Mein Fazit: Das Buch hat mich überzeugt, und ich empfehle es gerne für Jungen und Mädchen ab 14 Jahren weiter. Natürlich ist es ein schwieriges Thema, über den Tod eines jungen Menschen zu schreiben oder zu lesen, aber der Autorin gelingt es wirklich gut, Tiefe und Nähe entstehen zu lassen, ohne dass man als Leser überfordert wird. Es ist leicht, mit den beiden zu lachen, sich zu verlieben und auch mit ihnen zu weinen. Das Buch wirkt im positiven Sinn noch lange nach. Und auch wenn etwas Traurigkeit da ist, wenn man es am Ende zuschlägt, so ist es der Autorin dennoch gelungen, dass man innerlich in Frieden mit dem Ausgang ist. Und das ist meiner Meinung nach auf das Thema bezogen etwas ganz Besonderes.

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