Das Fieber

nullRoman von Makiia Lucier
368 Seiten
erschienen im April 2015
Verlag: Königskinder
ISBN:  978-3-551-56012-4
Preis:  17,99 €

 

 

Rezension von Eva B

Wir schreiben das Jahr 1918. Cleo ist 17 Jahre alt und lebt behütet mit ihrem wesentlich älteren Bruder Jack und dessen Ehefrau Lucy in einem großzügigen Haus mit Haushälterin und Gärtner in Portland, Oregon.  Da Ihr Bruder und ihre Schwägerin zu einer mehrwöchigen Reise nach Kalifornien aufbrechen, muss Cleo für diese Zeit in das Internat ihrer Schule übersiedeln. Während sie sich mit den Deklinationen lateinischer Verben herumschlägt und sich mit ihren Freundinnen über die Zukunft nach dem Schulabschluss austauscht, erreicht die weit entfernt geglaubte Spanische Grippe Portland.
Weil alle öffentlichen Einrichtungen und somit auch Schulen geschlossen werden, kehrt Cleo allein in das verwaiste Haus ihres Bruders zurück. Dort fällt ihr eine Zeitungsannonce in die Hände, in der das Rote Kreuz nach Freiwilligen für die Versorgung der Grippeerkrankten sucht. Cleo meldet sich umgehend.

Der historische Roman umfasst nur einen kleinen Zeitraum. Die geschilderten Ereignisse finden zwischen dem 21. September 1918 und dem 17. Januar 1919 statt. Der Schreibstil der Autorin ist flüssig, leicht zu lesen und dennoch anspruchsvoll. Das Buch wird aus der Sicht der Ich-Erzählerin Cleo erzählt. Cleo ist anfänglich ein ganz typisches 17jähriges Mädchen, das sich Gedanken darüber macht, welchen Weg sie in ihrem Leben einschlagen soll. Nach der Abreise ihrer Familienangehörigen und der Schließung der Schule zögert sie keinen Augenblick, sich sofort aktiv in das Geschehen in ihrem Umfeld einzubringen. Dabei wächst sie enorm über sich hinaus und wird wirklich auch zu einem Vorbild für viele, zu einem Menschen, zu dem man bewundernd aufschaut, da sie so tatkräftig und auch mutig ist.

Mein Fazit: Das Buch ist eher ungewöhnlich im Meer der momentan gängigen Jugendbuchliteratur, da es sich um einen gut recherchierten historischen Roman handelt. Das Thema des Buches, die Spanische Grippe, ist in seiner Tragweite heute schon längst in Vergessenheit geraten, es ist kaum noch bekannt, dass diese Erkrankung zwischen 1918 und 1920 weltweit 30 bis 50 Millionen Menschenleben gefordert hat. Gerade deshalb halte ich es für eine empfehlenswerte Lektüre für Heranwachsende, die trotz der Schwere des Themas nicht mit dem Buch überfordert sein werden, da es sehr behutsam und ohne dramatische Effekte verfasst ist.

 

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