Ein Teil von uns

Roman von Kira Gembri

328 Seiten
erschienen im März 2016
Preis:  14,99 €
Verlag: Arena
ISBN:  978-3-401-60228-8

 

 

 

Rezension von Eva B

Aaron und Antonia, genannt Nia, sind beide 19 Jahre alt. Ihr Leben könnte unterschiedlicher nicht sein. Aaron leidet an einem schweren Nierenversagen und verbringt viele Tage und Stunden in einem Dialyse-Zentrum. Er braucht dringend eine Spenderniere. Eigentlich ist Aaron aber ein Draufgänger, ein Mädchenschwarm und ein begeisterter Skateboarder, der meistens einen coolen Spruch auf den Lippen hat.
Nia dagegen hat sich vollständig an die Erwartungen ihrer Eltern angepasst, die beide Anwälte sind, studiert ebenfalls Jura, obwohl sie andere Fächer mehr interessieren, und ist beständig bestrebt, ihre Eltern nicht zu enttäuschen. Somit verbindet Aaron und Nia, dass keiner von beiden wirklich nach den eigenen Vorstellungen leben kann.
Ein schwerer Schicksalsschlag führt dazu, dass sie sich durch sehr ungewöhnliche Umstände kennenlernen. Ihre Wege trennen sich jedoch auch gleich wieder, da sie sich auf den ersten Blick nicht ausstehen können. Erst ein knappes Jahr später begegnen sie sich wieder und finden sich unverhofft auf einer gemeinsamen Reise nach Australien wieder. Nun muss sich zeigen, ob sie die Kluft zwischen sich überwinden können.

Da ich bereits den Jugendroman „Wenn du dich traust“ von Kira Gembri mit großem Vergnügen gelesen habe, freute ich mich sehr auf ihr neues Buch „Ein Teil von uns“. Sie erzählt diesen Roman abwechselnd kapitelweise aus der Sicht von Aaron und Nia. Weil sich die 1990 in Österreich geborene Autorin aufgrund ihres eigenen Alters nicht weit entfernt von der Zielgruppe ihrer Leser befindet, wundert es nicht, dass ihr Schreibstil sehr locker, beschwingt und nah an der Sprache vieler Jugendlicher ist. Der ihr eigene Sprachwitz kommt vor allem in der ersten Hälfte des Buches zum Vorschein. Nicht selten musste ich schmunzeln oder auch laut lachen.

Mein Fazit: Die erste Hälfte des Buches, bis zur Ankunft der beiden Protagonisten in Australien, hat mir sehr gut gefallen, und ich habe mich bestens unterhalten gefühlt. Die medizinischen Hintergrundinformationen, die zu Nierenerkrankungen und Dialysepflicht gegeben werden, sind sehr gut recherchiert. Aaron und Nia wirken auf mich authentisch. Dass sich eine Liebesgeschichte zwischen den beiden entwickelt, nimmt ja schon das „herzchenüberladene“ Cover vorweg, als Leser freut man sich aber dennoch darüber.
In Australien angekommen verflacht die Geschichte jedoch, der Schreibstil wird langweilig, Längen in den Beschreibungen häufen sich und machen das Weiterlesen zu einer zähen Angelegenheit. Aaron und Nia entwickeln sich in Australien zwar weiter, aber das wird weder überzeugend noch stets glaubwürdig erzählt. Deshalb empfehle ich diesen Roman auch nur mit Einschränkungen.

Schreibe einen Kommentar