Roman von Sarah Benwell
352 Seiten
erschienen im Juli 2016
Preis: 18,00€
Verlag: Hanser
ISBN: 978-3-446-25296-7
Rezension von Stephanie B
Der 17-jährige Sora hat ALS, Amyotrophe Lateralsklerose, eine unheilbare Erkrankung des motorischen Nervensystems. Dabei kommt es zu einer irreversiblen Schädigung der Nervenzellen, die für die Muskelbewegung verantwortlich sind.
Sora sitzt bereits im Rollstuhl und ist im Alltag sehr eingeschränkt. Er weiß, dass er sterben wird und dass sich seine Symptome verschlechtern werden. Das Haus verlässt er nur selten und ungern. Deshalb meldet er sich auf einer sozialen Plattform an und findet in den Chats Freunde, denen er nicht von seiner Krankheit erzählt. Bis seine Mutter beschließt Soras Freunde Mai und Kaito zum Essen einzuladen.
Nach dem anfänglichen Schock entwickelt sich eine tiefe Freundschaft. Doch im Internet ist auch eine Gruppe, die Selbstmord verherrlicht und die Gesellschaft zu ändern versucht, indem sie Lock-Emails verschickt um potentielle Selbstmörder anzuwerben.
Sora beginnt an dem Gedanken, seinem Leben auf seine Weise zu einem selbstgewählten Zeitraum in Würde zu sterben, festzuhalten. Doch dafür braucht er Unterstützung seiner neugewonnen Freunde.
„Es.ist.nicht.fair“ ist Sarah Benwells erster Roman. Er erzählt eine ergreifende und emotionale Geschichte über ein Leben, das immer weniger lebenswert wird und Ängste aufwirft, die nicht zu überwinden sind. Er thematisiert ein gesellschaftliches Tabu-Thema „Sterbehilfe“ und ob todkranke Menschen nicht ein Recht haben, sich selbst ihrem Leiden ein Ende zu setzen.
Mich hat dieses Buch sehr berührt und bewegt. Es ist wundervoll geschrieben und vermittelt auf eine subtile Art die Gefühlswelt, die für Nichtbetroffene schwer nachzuvollziehen ist. Alle Facetten, auch der Umgang der Angehörigen mit der Krankheit werden mit einbezogen. So ist ein vollendetes und emotional aufwühlendes Werk entstanden, das uns ein Thema ans Herz legt, über das die heutige Gesellschaft nicht sprechen möchte.